Warum Keltologie?
Die Auswahl an Studienfächern und Kombinationen ist groß. Daher die Frage: Warum sollte ich Keltologie in Bonn studieren?
Keltologie ist als Fach fast einzigartig hier in Deutschland, abgesehen von Bonn kann man es nur in Marburg studieren. Und besonders hier in Bonn hat es Tradition. Dank der Größe des Studienfaches und dem engagierten Lehrpersonal entsteht im Studiengang und unter den Studierenden eine besondere Familiarität. Außerdem hat die Keltologie einen motivierten studentischen Fachausschuss, der Veranstaltungen wie kleine Exkursionen, Pub-Besuche, Spieleabende oder einen Weihnachts-Céilí organisiert.
Da Keltologie in Bonn nur als BA-Nebenfach studierbar ist, muss es mit einem weiteren Hauptfach kombiniert werden. Eine der beliebtesten Kombinationen ist durch die Nähe im Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie das Fach English Studies. Zusammen bringen sie den Studierenden nicht nur die kolonialen Zusammenhänge der Britischen Inseln, sondern auch ihre immer noch existente Multikulturalität und Diversität näher. Weitere beliebte Hauptfächer sind zum Beispiel Archäologie, Kunstgeschichte oder Skandinavistik, aber auch mit anderen Fächern der Philosophischen Fakultät ist Keltologie gut zu verbinden.
Trotz gewisser Verbindungen ist Keltologie nicht dasselbe wie zum Beispiel British oder Irish Studies. Keltologie befasst sich klar mit der Geschichte, Literatur und Sprache einer Minderheitengruppe.
Mittelalter meets Moderne
Zu ihrer Hauptzeit zwischen 600 v.Chr. und 200 n.Chr. [?] siedelten die keltischen Stämme in großen Teilen Europas, hinterließen zu dieser Zeit jedoch hauptsächlich archäologische Zeugnisse und kaum eigenen Schriften. Abgesehen von einem verpflichtenden Einführungskurs zu Kelten und Keltologie, fokussiert sich das Studium in Bonn hauptsächlich auf sprach- und literaturwissenschaftliche Belege in einem Zeitraum zwischen dem frühen Mittelalter und der Gegenwart.
Was die Keltologie in Bonn auszeichnet, ist ein klarer Fokus auf die modernen keltischen Sprachen. Irisch- und Schottisch-Gälisch, Manx, Kornisch, Bretonisch und Kymrisch (auch Walisisch genannt) werden auch heute noch auf den Britischen Inseln und in der Bretagne gesprochen. Daher bietet Bonn die Möglichkeit, sich im Keltologiestudium näher mit Irisch-Gälisch oder Kymrisch zu beschäftigen und die Sprache aktiv zu lernen.
Doch auch der mittelalterliche Aspekt findet vor allem durch Beschäftigung mit der Literatur aus Wales und Irland seinen Platz. Neben einer Pflichtveranstaltung zu den keltischen Literaturen haben die Studierenden in späteren Semestern die Möglichkeit, auch Altirisch und/oder Mittelkymrisch zu belegen. Hier erhalten sie einen Einblick in die Sprachentwicklung und arbeiten aktiv an einem Textbeispiel aus dieser Zeit.
Außerhalb von Deutschland ist die Keltologie universitär in den keltischen Mutterländern Wales, der Bretagne, Irland und Schottland vertreten, aber zum Beispiel auch in den Niederlanden, England, Polen, den USA und Kanada. Während des Studiums können Studierende ein oder zwei Semester ins Ausland zu gehen und dort Erfahrungen zu sammeln.