Universität Bonn

Celtic Studies

Lehrveranstaltungen

Pflichtmodul

Werbebild Keltologie
© Universität Bonn

Grundlagen der Keltologie

Dieses Modul ist für alle Studierenden verpflichtend. Es besteht aus dem Seminaren "Kelten & Keltologie" und "Die Keltischen Literaturen". Es beginnt im Wintersemester und erstreckt sich über zwei Semseter mit einer Abschlussprüfung im Sommersemester.

Ein Hinweis für Schülerinnen und Schüler: Die LV Kelten & Keltologie ist für interessierte Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Schnupperprogramms der Universität Bonn für einen einmaligen Besuch geöffnet. Um Anmeldung mit Angabe des konkreten Datums per E-Mail wird gebeten, möglichst mindestens drei Tage im Voraus.

Die Lehrveranstaltung  ist eine Präsenzveranstaltung, die sich sich über zwei Semester erstreckt.

Im Wintersemester liegt der Schwerpunkt auf der Geschichte und Kultur der keltischen Völker und Stämme im Altertum. Dies wird anhand der Lektüre von Originalquellen in deutscher und englischer Übersetzung erarbeitet. In diesem Zusammenhang gilt es insbesondere, auch den Keltenbegriff allgemein zu erörtert und kritisch zu reflektieren. Der zu behandelnde Stoff stützt sich in erster Linie auf historische Textzeugnisse. Sporadisch werden auch archäologische Evidenzen hinzugezogen. Daneben wird ein Überblick über alle bezeugten keltischen Sprachen gegeben, sowohl insel- als auch festlandkeltische Sprachen.

Im Sommersemester liegt der Schwerpunkt auf der Geschichte Irlands im Mittelalter. Die Christianisierung Irlands, die Einfälle der Wikinger sowie die Anglo-Normannische Eroberung hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Bedeutung stehen im Mittelpunkt. Es werden bei den Betrachtungen auch nicht-irische Quellen hinzugezogen. Unerlässlich ist, das Problem der Quellenkritik anhand irischer Quellen vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Gelehrtentradition weiter zu vertiefen.

Die relevante Literatur wird in der Veranstaltung genannt; Unterrichtsmaterialien und Textauszüge werden auf eCampus zur Verfügung gestellt. Von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Seminars wird regelmäßige und aktive Teilnahme, Hintergrundlektüre, Vor- und Nachbereitung des Seminarstoffes sowie ein Protokoll erwartet.

Das Seminar "Keltische Literaturen I" bietet einen breit angelegten Überblick über die mittelalterliche Literatur Irlands. (Die Literaturen Schottlands, der Bretagne, der Insel Man und Cornwalls können aus Zeitgründen leider nicht behandelt werden.) Zu Anfang des Seminars wird die Genese der europäischen Schriften (Paläographie) und die Lehre vom Buch (Kodikologie) gestreift, die Entwicklung der Schrift bis hin zur irischen Minuskel. Themen sind auch das mittelalterliche Schreibenund die mittelalterlicher Überlieferung allgemein.

Vieles davon gilt für ganz Europa, unabhängig von den Einzelsprachen. Den Schwerpunkt im Wintersemester bildet aber die erzählenden mittelalterliche Literatur Irlands, wobei auch die Bedingungen mittelalterlicher Textproduktion und -übermittlung thematisiert werden müssen. Der irische Ursprungsmythos und die Sukzession der irischen Oberherrscher spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die benötigte Literatur wird jeweils in den Sitzungen genannt, Übersichten werden ausgeteilt. Diese sowie und viele Primärtexte werden auf eCampus zur Verfügung gestellt.

Von den Kursteilnehmern und -teilnehmerinnen wird regelmäßige und aktive Teilnahme erwartet sowie die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsstoffes und selbständige Lektüre der behandelten Texte. Im Seminar selbst können aus Zeitgründen nur ausgewählte Kapitel aus längeren Erzähltexten behandelt werden.

Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet, in dem die schwierigeren Themen nachbereitet werden.

Im Sommersemester liegt der Schwerpunkt auf der walisischen Literatur. Hier werden Texte aus dem 9. bis 21. Jahrhundert gelesen und besprochen: die den legendären Autoren Taliesin und Aneirin zugeschriebene Dichtung, die einheimischen mittelalterlichen Erzählungen „Die vier Zweige des Mabinogi“, Bibelübersetzungen des 16. Jahrhunderts, zeitgenössische Gedichte und Romane.

Wahlpflichtmodule

Basismodul "Moderne keltische Sprachen und Literaturen"

Dieses Modul gibt einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung einer modernen keltischen Sprache und Literatur. Neben einem landeskundlichen Teil liegt der Hauptfokus auf der Sprachpraxis. Das Modul erstreckt sich über zwei Semester und Studierende erreichen am Ende die Sprachkompetenzstufe A2 in Irisch oder Kymrisch. Die Kurse beginnen immer zum Wintersemester und beide Sprachen werden im Wechsel angeboten.

Das Modul darf auch von anderen Studierenden, Gasthörern und Interessierten anderer Fächer besucht werden (eine Anrechnung im Optionalbereich ist möglich).

Der Sprachkurs Irisch ist eine Präsenzveranstaltung mit dem Ziel, die Grundkenntnisse des modernen Irischen zu vermitteln. Als Basis für die Lautung und die Grammatik dient die westirische Variante des Gälischen, das Conamara-Irische. Im ersten Jahr werden die Grundlagen der irischen Sprache und die korrekte Aussprache des Irischen vermittelt.

Im zugehörigen Seminar "Geschichte der irischen Sprache und Literatur" wird die Sprachentwicklung des Gälischen thematisiert und die Literatur der verschiedenen Epochen im Detail vorgestellt. Zudem werden die kulturellen und politischen Bedingungen untersucht, die die Voraussetzung für mittelalterliche und nachmittelalterliche Literaturproduktion waren und auch die Grundlage für die Entwicklung der modernen irischen Literatur bildeten.

Die Übung wird von einem Tutorium begleitet, in dem die Gelegenheit besteht, den Unterrichtsstoff nachzubereiten und durch vertiefende Übungen die Sprachkompetenz zu festigen.

Kymrisch, auch Walisisch genannt, wird in Wales von mehr als 500.000 Menschen gesprochen, es ist die Sprache einer vielfältigen zeitgenössischen Kultur, die ohne Sprachkenntnisse unzugänglich ist. Ziel des Kurses ist einfache Texte in Kymrisch verstehen und übersetzen zu lernen und auch einfache Dialoge führen zu können. In den Seminaren zur Geschichte der kymrischen Sprache und Literatur bekommt man einen Überblick über die Entwicklung von Wales von der Antike bis zur Gegenwart, die wichtigsten Gattungen, Autoren und Werke der kymrischen Literatur werden analysiert und kontextualisiert.

Rugbyball in Cardiff
© Elena Parina
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© Gisbert Hemprich 1992

Aufbaumodul "Moderne keltische Sprachen und Literaturen"

Dieses Modul vertieft die im Basismodul erworbenen Kenntnisse über Geschichte und Entwicklung einer modernen keltischen Sprache, Literatur und Landeskunde. Das Modul erstreckt sich über zwei Semester und Studierende erreichen am Ende die Sprachkompetenzstufe B1 in Irisch oder Kymrisch. Die Kurse beginnen immer zum Wintersemester und beide Sprachen werden im Wechsel angeboten.

Der Unterricht im zweiten Jahr setzt den Sprachkurs fort. Als Ergänzung und um sich mit der Sprachrealität vertrauter zu machen, werden Textproben der regionalen Varianten irischer Alltagssprache gegeben (Audio-Dateien mit Transkription), denn die irische Sprache steht im Spannungsfeld zwischen muttersprachlichen Dialektsprechern und einem oft abweichenden offiziellen Sprachstandard. Am Ende des Kurses, sollen die Teilnehmer einen guten Basiswortschatz erworben haben, wesentliche Teile der irischen Grammatik kennen und in der Lage sein, einfache Dialoge in korrekter Aussprache zu führen, mittelschwere Texte mithilfe eines Wörterbuches zu verstehen sowie sich schriftlich korrekt auszudrücken. Angestrebt wird Niveau A2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.

In "Aspekte der Literatur, Kultur und Landes­kunde von Irland I" des Wintersemesters werden das 15. bis 17. Jahrhundert den Schwerpunkt bilden. Neben der Bardischen Dichtung werden zum Beispiel Auszüge aus den Werken des Seathrún Céitinn (Geoffrey Keating, um 1569–1644) besprochen. In diese Zeit fällt die Auseinandersetzung zwischen irisch-gälischen und englischen Historikern sowie die militärische und kulturelle Unterdrückung der Iren durch die englische Krone, was es zu thematisieren gilt. Danach richtet sich der Fokus auf wichtige Vertreter der Gelehrtenkultur des 17. Jahrhunderts, insbesondere auf die sogenannten Vier Meister. In "Aspekte der Literatur, Kultur und Landes­kunde von Irland II" des folgenden Sommersemesters werden chronologisch fortschreitend ausgewählte irischsprachige Texte aus dem Umfeld des kulturellen Nationalismus gelesen und besprochen. Außerdem wird die moderne Literatur (ab ca. 1900) vorgestellt und Auszüge daraus gelesen.

Im zweiten Jahr ist das Ziel des Sprachunterrichts vor allem, unadaptierte Texte lesen und übersetzen zu lernen. Im Seminar beschäftigen wir uns mit den Werken im Original, analysieren Medienberichte und vertiefen die Kenntnisse zur Geschichte, Landeskunde und Kultur von Wales.

"Mittelalterliche keltische Sprachen und Literaturen"

Dieses Modul beschäftigt sich mit der Geschichte und Entwicklung von Alt- und Mittelirisch sowie Mittelkymrisch. Bestandteile sind zum Bespiel das Erlangen von Wissen über die wichtigsten Gattungen, Autoren und Werke in ihrem historischen und sozio-politischen Kontext sowie die Übersetzung und der Umgang mit mittelalterlichen Texten. Altirisch (Wintersemester) und Mittelkymrisch (Sommersemester) werden abwechselnd angeboten.

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© Bodleian Libraries, University of Oxford
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